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Neue Technologien. Alte Ängste

Die Menschen sind immer auf der Suche nach neuen Innovationen und Technologien, um Probleme zu lösen, ihr Leben zu verbessern und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Die Menschen wollen auch ihre Neugier befriedigen und effizienter arbeiten.

Neue Technologien können manchmal auch Bedenken oder Ängste auslösen. Wenn etwas unbekannt ist, achten wir oft mehr auf die Risiken und trauen der Sache weniger. Denk an neue Technologien wie Chatbots, die Ärzte beraten, Drohnen, die Pakete ausliefern und Roboter, die älteren Menschen helfen. Diese Dinge sind nützlich, können aber auch Ängste auslösen. Manchmal sind die Befürchtungen real, wie z. B. „Werde ich bald meinen Job verlieren?“, und manchmal sind sie extremer, wie z. B. „Werden Roboter die Welt übernehmen?“

Bei früheren Erfindungen wie der Dampfmaschine, der Eisenbahn, der Elektrizität, dem Computer, dem Internet und dem Handy hatten die Menschen anfangs auch Angst.

Wir nennen diese Angst vor dem Neuen und Unbekannten Technophobie. Je größer die Verheißung einer neuen Erfindung ist, desto größer ist die Angst vor schlimmen Folgen. Diese Angst gibt es zu allen Zeiten, und sie verschwindet in der Regel, sobald sich die Menschen an die neue Technologie gewöhnt haben.

Technophobie ist also nicht neu, aber durch die sozialen Medien verbreitet sich diese Angst jetzt schneller. Es hilft, gut über die Risiken informiert zu sein und die Nutzung sorgfältig zu überdenken.

Die Zukunft wird zeigen, ob die Bedenken gegenüber der neuen Technologie berechtigt waren. Auf jeden Fall zeigt die Vergangenheit, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.

Dampfmaschinen

Die Dampfmaschine wurde um 1700 in Großbritannien erfunden. Zunächst verwendete man Holz als Brennstoff, aber als Holz knapp wurde, stieg man auf Kohle um. Da Kohle jedoch teuer war, waren Dampfmaschinen anfangs nicht viel billiger als andere Energiequellen wie menschliche Kraft, Tiere und Wasserkraft. Erst im 19. Jahrhundert war die Dampfmaschine so weit verbessert, dass sich ihr Einsatz lohnte. Von da an wurde die Dampfmaschine auch in Kontinentaleuropa eingesetzt.

Die Erfindung der Dampfmaschine führte auch zur Dampfeisenbahn. Sie fuhr etwa 40 km pro Stunde, was für die damalige Zeit sehr schnell war. Doch anfangs waren die Menschen nicht so begeistert von dieser neuen Technologie. Sie waren besorgt darüber, was die hohe Geschwindigkeit mit dem menschlichen Körper anstellen würde. Sie dachten zum Beispiel, dass man in einem offenen Waggon wegen des Windes nicht mehr atmen könnte. Sie glaubten auch, dass die Kühe entlang der Strecke erschreckt werden und saure Milch geben würden. Es gab sogar Gerüchte, dass die Gebärmütter der Frauen bei hohen Geschwindigkeiten aus ihren Körpern fliegen würden.

Zum Glück haben sich all diese Befürchtungen als unwahr herausgestellt.

Elektrizität

Im 19. Jahrhundert war die Elektrizität etwas ganz Neues. Der Telegraf, ein Gerät, mit dem man über große Entfernungen kommunizieren konnte, war die erste Erfindung, die Elektrizität benötigte. Dies ermöglichte eine völlig neue Art der Kommunikation. Doch viele Menschen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren von der Elektrizität nicht begeistert. Die meisten Menschen wussten nicht viel darüber und glaubten oft an Aberglauben und Fehlinformationen.

Eine der Befürchtungen war, dass die Menschen auf der Straße durch die Stromkabel über ihren Köpfen einen Stromschlag bekommen würden. Die Bilder unten zeigen, wie die Menschen Angst hatten und sich sogar eine lustige Lösung ausdachten: Alle mussten Gummianzüge tragen, sogar die Hunde und Pferde.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatten es die Elektrizitätsunternehmen vor allem auf die Haushalte abgesehen, um ihre Stromnetze auszubauen. Um 1920/1930 hatten fast alle niederländischen Haushalte Strom. Elektrizität wurde damals hauptsächlich für die Beleuchtung verwendet, vor allem am Abend. Da die Menschen tagsüber kein elektrisches Licht brauchten, wurden die Kraftwerke tagsüber nicht viel genutzt. Die Unternehmen versuchten, die Hausfrauen zum Kauf von Elektrogeräten zu überreden, damit mehr Strom verbraucht wurde, und das hat gut funktioniert.

Das erste elektrische Haushaltsgerät, das in den 1920er Jahren in niederländischen Haushalten weit verbreitet war, war der Staubsauger. Danach folgten Geräte wie Bügeleisen und Kühlschränke. Diese Geräte erleichterten das Leben im Haushalt erheblich und waren ein großer Schritt in Richtung Elektrifizierung der Haushalte.

Dennoch waren elektrische Geräte nicht sofort beliebt. Manchmal mussten die Menschen überredet werden, Strom zu benutzen, weil sie dachten, sie bräuchten ihn nicht. Viele Menschen hatten Angst, bei der Benutzung von Geräten einen Stromschlag zu bekommen. Vor allem bei Geräten, die mit Wasser arbeiten, wie z. B. Waschmaschinen, waren diese Ängste nicht unbegründet, denn die Verwendung von Strom war anfangs nicht immer sicher.

Verbrennungsmotoren

Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Entwicklung des Automobils gearbeitet: ein Fahrzeug, das sich durch einen Motor fortbewegen konnte. Ein Problem bei der Entwicklung des Automobils war jedoch, dass es wenig Interesse daran gab. Die Menschen hatten jahrhundertelang Pferde benutzt, um sich fortzubewegen, und sahen nicht ein, warum eine Kutsche ohne Pferde notwendig sein sollte. Sie waren auch besorgt, weil man nur eine Person brauchte, um das Auto zu fahren, anstatt jemanden UND ein Pferd. Die Menschen dachten, sie müssten besser aufpassen, weil ein Pferd auch selbstständig denken und reagieren konnte. Aber ein Auto hatte eine Bremse, und ein Pferd konnte manchmal grundlos aufschrecken.

Die ersten Autos sahen Kutschen sehr ähnlich, was zeigt, dass sie noch sehr stark von Pferd und Wagen abgeleitet waren. Am Anfang hatten die Menschen Angst, ein Auto zu fahren, so wie sie heute manchmal Angst vor selbstfahrenden Autos haben. Früher hatten die Menschen Angst, ohne Pferd zu viel Kontrolle zu haben, und heute haben sie Angst, die Kontrolle an künstliche Intelligenz (KI) abzugeben.

Informationstechnologie

Im 20. Jahrhundert machte es die Erfindung des Transistors möglich, neue digitale Geräte zu entwickeln. Dies führte zu einer digitalen Revolution und dem Beginn des Informationszeitalters in den 1970er und 1980er Jahren. Diese Ära ist bekannt für die Speicherung und Übertragung von Informationen in digitaler Form.

Wenn wir an Informationstechnologie denken, denken wir oft an Computer. In den 1980er Jahren begannen immer mehr Menschen, Computer zu Hause zu benutzen. Davor wurden Computer hauptsächlich am Arbeitsplatz benutzt. Für die Arbeitnehmer/innen war das eine große Umstellung: von der Schreibmaschine auf eine Tastatur und einen Bildschirm. Anstatt einen Brief an eine andere Abteilung zu schicken, konnte man jetzt schnell eine E-Mail verschicken. Anfangs waren Computer nicht einfach zu bedienen, und es dauerte lange, bis man mit ihnen arbeiten konnte. Aber als Computer die Arbeit schneller und effizienter machten, erkannten die Menschen ihren Nutzen.

Mit der Zeit gewannen Computer den Ruf, die Arbeit der Menschen zu übernehmen, und viele verloren wegen dieser neuen Technologie ihren Arbeitsplatz.

Auch wenn Computer zu Hause immer beliebter wurden, waren sie für viele Menschen immer noch ein Rätsel. Es kam sogar eine Angst vor Computern auf, die als „Computerphobie“ bekannt wurde. Die Menschen hatten Angst, Computer zu bedienen oder anzufassen, weil sie fürchteten, etwas kaputt zu machen. Manche dachten, dass Computer so intelligent werden würden, dass sie selbstständig denken und den Menschen die Macht abnehmen könnten. Das schürte die Angst, dass Computer den Menschen auf verschiedene Weise ersetzen könnten.

Handys

Das erste Telefon wurde im Jahr 1860 von Johann Philip Reiss erfunden. Weitere Versionen wurden später unter anderem von Antoni Muecci und Alexander Graham Bell entwickelt. In den Niederlanden wurde das Telefon um 1880 zunehmend genutzt, und 1913 war das Netz so groß, dass die Regierung es übernahm.

Als das Telefon im 19. Jahrhundert neu war, verstanden viele Menschen nicht, wie es möglich war, dass Schall durch einen Draht übertragen werden konnte. Manche hatten Angst, dass andere ihr Gespräch mithören könnten, wenn die Leitung irgendwo unterbrochen ist. Andere dachten sogar, das Telefon könnte böse Geister anziehen oder Krankheiten übertragen.

Die Leute dachten auch, dass wegen des Telefons niemand mehr das Bedürfnis haben würde, ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht zu führen, und dass es das Ende der sozialen Kontakte bedeuten würde. Aber letztendlich ermöglichte das Telefon den Menschen mehr Kontakt, besonders wenn sie weit voneinander entfernt lebten.

Hundert Jahre später, im 20. Jahrhundert, kam das Mobiltelefon. Auch damals waren die Menschen nicht sofort begeistert. In einem Film aus dem Jahr 1998 sagen die Menschen, dass sie den Sinn der ständigen Erreichbarkeit nicht sehen. Außerdem gab es Bedenken wegen der Strahlung von Handys und möglicher gesundheitlicher Folgen. Heute, mehr als 20 Jahre später, können wir uns ein Leben ohne Handys kaum noch vorstellen und sind oft von ihnen abhängig geworden.

Ai – eine Anspielung auf ‘Ai: de Expo’

Auch in unserer Zeit gibt es noch immer Technophobie. Man denke nur an die wachsende Angst vor künstlicher Intelligenz (Ai). Die Menschen sind besorgt, dass Ai Arbeitsplätze übernehmen wird und dass Maschinen immer schlauer werden, vielleicht sogar schlauer als Menschen. Es wird befürchtet, dass Ai die Kontrolle über wichtige Entscheidungen übernehmen könnte, z. B. im Gesundheitswesen oder im Verkehr mit selbstfahrenden Autos. Viele Menschen sind auch besorgt, dass Ai die Privatsphäre verletzen könnte, da sie große Mengen an Daten sammelt und nutzt.

Diese Befürchtungen ähneln den Bedenken, die die Menschen in der Vergangenheit bei neuen Technologien hatten, z. B. bei der Einführung der Dampfeisenbahn oder des Computers. Obwohl Ai viele Vorteile bieten kann, wie z. B. die Verbesserung der Produktivität und die Lösung komplexer Probleme, ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Sicherheit zu finden.

Die Zukunft wird zeigen, wie Ai so eingesetzt werden kann, dass alle davon profitieren, ohne die Kontrolle aufzugeben.

 

Diese Texte wurden übersetzt von Ai.