Wenn ein neues Bauwerk entworfen wird, fertigt der Architekt oder die Architektin auch ein Baumodell an. Dabei handelt es sich um ein kleines Modell des Bauwerks aus Styropor, Kunststoff oder Karton. Es ist dreidimensional und maßstabsgetreu. Die Formen und Proportionen stimmen mit dem zukünftigen Gebäude überein, sodass man im Kleinen genau sehen kann, wie das Bauwerk aussehen wird.
Digital oder „altmodisch“?
Heutzutage können mit dem Computer perfekte Computermodelle neuer Bauwerke erstellt werden. Warum sollte man dann noch ein Modell bauen? Weil gebaute Modelle und Computermodelle einander ergänzen. Auf dem Bildschirm kann ein Entwurf fantastisch aussehen. Aber wenn man ein Modell im richtigen Maßstab in der Hand hält, kann sich doch herausstellen, dass etwas nicht stimmt oder weniger schön ist. Mit einem Modell sieht und erlebt man viel besser die 3D-Version der Idee. Deshalb sind digitale Modelle und Baumodelle noch immer sehr wichtig.
Warum?
Der Architekt oder die Architektin durchläuft beim Entwerfen eines Gebäudes verschiedene aufeinander folgende Schritte von der allerersten Idee bis zur detaillierten Ausarbeitung. Von der Idee zum Bauwerk. Auch mit Baumodellen kann der Architekt oder die Architektin die verschiedenen Phasen unterstützen, damit sich der Auftraggeber bzw. die Auftraggeberin oder der Käufer bzw. die Käuferin jederzeit ein gutes Bild von der Idee des Architekten oder der Architektin machen kann. In der allerersten Phase, während der Studie, kann der Architekt oder die Architektin ein Skizzenmodell anfertigen, um dem Auftraggeber oder der Auftraggeberin die Idee zu präsentieren.
In der Entwurfsphase fertigt der Architekt oder die Architektin ein Entwurfsmodell an, das bereits mehr Details enthält und einen besseren Eindruck vom letztendlichen Gebäude vermittelt. Das Präsentationsmodell ist das detaillierteste Modell, das auch verwendet werden kann, um das Gebäude anderen zu präsentiert, zum Beispiel dem Käufer oder der Käuferin.
Ein Modell bietet in jeder Phase des Entwurfsprozesses ein perfektes 3D-Bild, wodurch eine Idee zu einem Gebäude sehr konkret, sichtbar und greifbar wird.
Wie geht das?
Baumodelle kann man auf viele verschiedene Arten anfertigen. Sägen, fräsen, Kunststoffguss, 3D-Drucker oder aber Fenster und Türen ganz exakt mit einem Laserschneider ausschneiden. Der Architekt oder die Architektin nutzt verschiedene Techniken, um das Baumodell möglichst genau dem Gebäude entsprechen zu lassen, das später wirklich gebaut wird. Dazu werden auch verschiedene Materialien wie Holz, Kunststoff, Beton, Silikon, Aluminium und Gips verwendet. Durch die Erstellung eines sehr detaillierten Modells können der Auftraggeber bzw. die Auftraggeberin oder der Käufer bzw. die Käuferin sehr gut sehen, wie das Gebäude letztendlich aussehen wird.