Ein Gebäude besteht meist aus Beton, Ziegeln, Holz, Glas und Stahl. Wenn man das Gewicht all dieser Materialien addiert, ergibt sich eine ganz schön hohe Summe. Das Fundament muss das Gewicht des Gebäudes, aber auch von allem, was sich in dem Gebäude befinden wird, tragen können. Außerdem muss es den Kräften standhalten, die einen Einfluss auf das Gebäude haben, wie Schnee, starker Wind und zum Beispiel ein Erdbeben.
Tragkonstruktion
Ohne gutes Fundament kann ein Gebäude brechen, einsinken oder sogar einstürzen. Das Fundament ist die Tragkonstruktion, auf der das Gebäude steht. Es muss stark sein, damit es das Gebäude tragen kann. Aber es darf auch nicht absacken, sich heben, sich verbiegen, platzen oder brechen. Darüber hinaus muss das Fundament Umgebungseinflüssen wie Grundwasser, Salzwasser, Trockenheit, Frost, Hitze, Pilzen und Insekten standhalten. Stahlbeton erfüllt in den meisten Fällen all diese Kriterien. Hohe, schwere Gebäude auf Pfählen werden fundamentiert, bei niedrigen und relativ leichten Gebäuden ist dies meist anders. Beispiele hierfür sind Wohnhäuser, Werkshallen und Bauernhöfe.
Bodengutachten
Auch der Untergrund spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Fundaments. Deshalb muss immer ein Bodengutachten erstellt werden.
Auf den stabilen Tonböden und harten Sandschichten in den südlichen und östlichen Niederlanden kommt meist ein direktes Fundament (Streifenfundament) zum Einsatz. Die möglicherweise schlechte obere Bodenschicht wird abgetragen und bei Bedarf durch eine Sandschicht ersetzt. Mit Stahlbeton wird ein breiterer Bereich (Streifen) unter allen tragenden Wänden geschaffen. Eine breite Wand erfordert natürlich eine breitere Unterstützung als eine dünne Innenwand. An den Streifen wird die Bodenplatte des Hauses befestigt. Stahlbeton ist eine Kombination aus Beton und Stahlstäben (Bewehrungsstahl). Die Stahlstäbe nehmen die Zugkräfte auf, während der Beton die Druckkräfte aufnimmt. So wird die Bildung von Rissen verhindert oder erheblich eingeschränkt.
In den westlichen und mittleren Niederlanden ist die weiche obere Bodenschicht oft voll Wasser und sackt schnell ab (Sumpf-, Lehm- oder Moorböden). Erst in vielen Metern Tiefe befinden sich harte Sandschichten. Dort werden Betonpfähle in den Boden geschraubt, gerammt oder bis zu einer tragenden Bodenschicht gebohrt. Dies ist ein stabiles, aber auch teures Fundament. Nötig ist dies in einem relativ kleinen Gebiet der Niederlande, aber es ist auch das am dichtesten besiedelte.
Plattenfundament
Wenn sich tragfähiger Boden erst in zu großer Tiefe befindet, kann auch ein Plattenfundament verwendet werden. Es besteht aus einem großen, meist stark bewehrten Betonboden, der unter dem Baugrund angebracht wird. Die Stelle, an der die Platte liegen soll, wird abgegraben. Danach wird Beton auf eine Stahlkonstruktion (die Bewehrung) gegossen. Die Bodenplatte wird nicht durch Fundamente gestützt, sondern direkt auf den Boden geschüttet. An jenen Stellen, an denen die Wände errichtet werden, werden Balken, Verstärkungen oder zusätzliche Bewehrungen benötigt. Das Haus wird auf einer steifen Platte, die sich wie ein Floß verhält, errichtet. Sollte der Boden absacken, bewegt sich das ganze Haus. Unter die Gründungsplatte können Dämmplatten gelegt werden.